Kroatien

Kroatien, aktuelle Zahlen und Neuigkeiten zum Thema Energie

Kroatien, das Land an der Adria ist das jüngste EU Mitglied und hat sich rein wirtschaftlich für die kommenden Jahre einige hohe Ziele gesteckt. Noch im Jahr 2011 hatte die Arbeitslosenquote des Landes bei 13,68 Prozent gelegen, die durchschnittliche Inflation lag in demselben Jahr bei 2,26 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der wichtigste Wirtschaftszweig Kroatiens ist der Tourismus. Die Branche verzeichnet im Jahr einen Umsatz von sieben Milliarden Euro. Doch in Zukunft könnte auch noch eine weitere Industrie des Landes boomen, nämlich der Export von Öl und Gas. Denn vor Kroatien wurden angeblich riesige Erdöl- und Erdgasfelder gefunden, die dem wirtschaftlich angeschlagenen Land einen wahren Reichtum für die Zukunft bescheren könnten.

Noch weiß man allerdings nicht genau, wo sich die Öl- und Gasfelder befinden sollen. Ein norwegisches Forschungsschiff soll deshalb vor der Küste nun herausfinden, wo die genauen Standorte liegen. Das wiederum bringt Umweltschützer auf die Barrikaden, denn die Methoden, mit denen die Felder ausgemacht werden sollen, verbergen eine enorme Gefährdung für die Fauna unter dem Meer. Durch Druckluftkanonen, die Schallwellen erzeugen, sollen Daten über den Meeresgrund gesammelt werden. Alle zehn Sekunden lösen diese Kanonen Explosionen mit einer Intensität von 240 Dezibel aus. Im Vergleich dazu: Ein Raketenstart kommt nur auf 205 Dezibel. Tiere wie Delfine, Wale oder sogar Fischfarmen wären durch die Explosionen in Gefahr, so Umweltschützer.

 

Doch das Wirtschaftsministerium schaltet auf stur. Bisher muss Kroatien einen Großteil seines Energiebedarfs importieren. Zwar sollen bis Mitte 2014 die Kapazitäten für die Nutzung erneuerbarer Energien um etwa 300 MW ausgebaut werden, doch die Öl- und Gasfunde würden trotzdem ganz andere Dimensionen bedeuten. Bis Ende 2013 erwartet das Land ein neues Gesetz zu den erneuerbaren Energien, ein Gesetz zur Strommarktregulierung gibt es bereits. Insgesamt 200 MW waren schon zu Beginn des Jahres installiert und ans öffentliche Netz angeschlossen worden. Die Zukunft sieht man vor allem bei KWK Kraftwerken in Kombination mit Biogasanlagen und weniger bei Photovoltaikanlagen.

Quelle: Statista